Online-Präsenz, E-Mail-Newsletter und Social-Media sind aus unserer allen Leben nicht mehr wegzudenken. Was für die Freizeit gilt, zählt in der Marketing-Welt umso stärker. In der letzten Woche habe ich darüber berichtet, warum es heutzutage so wichtig ist, einen gut durchdachten Mix aus Online- und Offline-Marketing für sein Unternehmen einzusetzen.
Heute erfahren Sie, wieso die Sinnlichkeit von qualitativ hochwertigen Druckerzeugnissen unseren Alltag entscheidend beeinflusst und warum wir niemals darauf verzichten werden können.
Dass das menschliche Gehirn ein unglaublich leistungsfähiges Organ ist, wissen wir nicht erst seit meinem Artikel, der sich mit dem Einfluss verschiedener Farben auf unsere Gefühlswelt beschäftigt.
Seit vielen Jahren ist unser Gehirn Gegenstand in der naturwissenschaftlichen Forschung. Regelmäßig neu auftauchende Erkenntnisse liefern Wissenschaftler frische und wichtige Einblicke, rufen aber im selben Augenblick neue Fragen auf. Natürlich dient die Forschung am menschlichen Hirn in erster Linie medizinischen Zwecken. Zur Untersuchung und Vorbeugung bestimmter Krankheiten, sowie zur Leistungssteigerung unseres Denkorgans, werden die Gehirne berühmter Dichter und Denker konserviert und untersucht.
Mindestens genau so wichtig wie biologische und medizinische Vorgänge sind die Auswirkungen des Gehirns auf unser Verhalten. Vor Allem in diesem Punkt steckt sehr viel Potential für jene, die sich einen Wettbewerbsvorteil durch vorhersehbares Verhalten eines Individuums schaffen. Soziale-Medien schaffen es wie kein anderes Medium, eine so perfekte Verbindung zwischen Technik und dem Glücksgefühle-Zentrum in unseren Hirnen herzustellen.
Doch neben aufpoppenden Push-Benachrichtigungen gibt es ein Medium, das die Menschheit schon viel länger begleitet, als es Elektrizität gibt. Dieses Medium umgibt uns den ganzen Tag. Manche Personen versuchen sich in Ihrem Arbeitsalltag davon freizumachen, wobei es eigentlich unverzichtbar ist. Dieser Stoff beeinflusst uns unbewusst stärker, als wir denken. Die Rede ist von Papier.
Was zunächst langweilig, unscheinbar und so gar nicht nach „Marketing Hack 2025“ klingt, birgt sehr viele Überraschungen.
Papier hat sich in den letzten 5.000 Jahren leicht verändert. Das, was wir heute unter Papier verstehen, hat nichts mehr mit dem Papyrus der Ägypter zu tun. Technischer Fortschritt, moderne Druckmethoden und das Wissen über die Funktionsweise unseres Gehirns haben hier nämlich einiges bewegt. Hier schließt sich der Kreis. Edle und hochwertige Verpackungen führen uns in Versuchung.
Dieser Satz lässt sich wahrscheinlich auf viele verschiedene Arten interpretieren. Konzentrieren wir uns ausschließlich auf die Verpackungen von Gütern und Waren, erhalten wir spannende Ergebnisse. Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einem Supermarkt vor einem Schokoladenregal. Sie wollen eine unbekannte Schokoladensorte ausprobieren. Wofür entscheiden Sie sich?
Weil Sie nicht einfach irgendeine Verpackung öffnen und den Geschmack probieren können, sind Sie bei Ihrer Wahl vermutlich auf die Gestaltung und Haptik der Verpackung angewiesen. Natürlich könnte man jetzt argumentieren, dass der Preis des Produktes mit ausschlaggebend dafür ist, worauf Ihre Wahl fällt.
Doch eine Studie des Verpackungsmittelherstellers STI hat gezeigt, dass Konsumenten bereit sind, bis zu 50 % mehr für ein Produkt zu zahlen, wenn die Verpackung veredelt wurde.
Weil Sie vielleicht kein Hersteller von Süßwaren sind, könnten Sie meinen, dieses Thema sei für Sie nicht relevant. Doch hier geht es nicht um Schokoladenverpackungen, oder die Art und Weise, wie Nahrungsmittel verpackt werden. Es geht um viel mehr. Ich möchte Ihnen zeigen, dass die Gestaltung und Aufmachung eines Produktes eine direkte Auswirkung darauf haben, wie tief wir bereit sind in unsere Tasche zu greifen, um das Produkt zu erwerben.
Es sieht teuer aus und fühlt sich hochwertig an, also ist die Qualität auch besser?
Es war ein langer Weg von den ersten Schriftzeichen auf Papyrus im alten Ägypten bis zum Multisensorischen Marketing im 21. Jahrhundert. Wir erleben ein Produkt mit allen unseren Sinnen. Vor Allem der haptische Sinn ist ein entscheidender Faktor dafür, wie stark uns ein Produkt im Gedächtnis bleibt. Wir erkennen Dinge schneller wieder, wenn wir Sie nicht nur gesehen oder von Ihnen gehört haben, sondern wir sie auch erfühlen durften.
Weil es im Marketing darum geht, einem Konsumenten zu viele Touchpoints wie möglich zu liefern, ist eine Vermischung aus digitalen und printtechnischen Werbeerzeugnissen umso wichtiger, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Diese Marketing-Maßnahme auf den Gedanken „Wenn ich etwas hochwertig aussehendes kaufe, erhalte ich eine gute Qualität“ zu beschränken, ist nicht ganz vollständig. Natürlich lässt sich dieser Effekt nicht ganz vom Tisch argumentieren. Gleichzeitig ist ein anderer Effekt viel ausschlaggebender.
Die Entscheidungsfindung läuft in unseren Gehirnen zum größten Teil unbewusst ab. Haben wir die Wahl zwischen zwei Produkten, ist Sie in den meisten Fällen schon unbewusst gefallen, noch bevor wir rational darüber nachdenken können. Unser Gehirn überprüft unentwegt sämtliche Sinneseindrücke von einem Produkt, ob wir das wollen oder nicht. Deswegen ist es auch so wichtig, dem Kunden möglichst viele positive Sinneseindrücke zur Verfügung zu stellen.
Damit wird ihm die Wahl für ein Produkt vereinfacht. Insbesondere unser Tastsinn spielt hier eine entscheidende und ausschlaggebende Rolle. Eine haptisch hochwertige Marketing-Maßnahme löst in der Sekunde, in der unser Kunde es berührt den Besitztums-Effekt aus (Endowment-Effekt, Richard Thaler).
In den wenigen Augenblicken, in denen unser Kunde dieses Produkt in den Fingern hält, wird seine Wahrnehmung verzerrt. Es reicht schon eine einzige Sekunde, um den Besitztums-Effekt auszulösen. Diese kurze Interaktion macht den entscheidenden Unterschied dafür, dass wir ein Produkt als höherwertiger wahrnehmen. Alles, was wir „besitzen“, erscheint uns automatisch als höherwertiger. Somit rechtfertigen wir uns auch den bis zu 50 % höheren Preis für das Produkt.
Schönheit liegt im Auge des Betrachters
Bereits in den 1980er-Jahren gab es auf dem Gebiet der Schönheit im Marketing einen wichtigen Vorreiter. Steve Jobs gab seinen Ingenieuren von Anfang an die klare Nachricht mit, wie das Design eines Produktes aussehen müssen und wie es sich anzufühlen hat. Diese Schönheits-Idee erstreckte sich von der Gestaltung der Leiterplatten im Inneren der Geräte bis hin zur Gestaltung der Verpackungen, der Einkaufstüten, aber auch der Gestaltung der Apple-Stores. Ein gut durchdachtes Konzept, welches darauf basierte, dem Interessenten und Kunden ein sensorisch ansprechendes Erlebnis zu liefern. Heute schlägt sich dieses Konzept in marktbestimmenden Preisen nieder.
Es lassen sich problemlos weitere Beispiele für die Beherrschung des Unterbewussten finden. Die Haptik einer Oberfläche beeinflusst den Berührenden so stark, dass es sogar seine Spendenbereitschaft beeinflusst. Diese Erkenntnis hat das Journal of Consumer Psychology in einer Studie veröffentlicht. Demnach führt eine Oberfläche mit rauer Beschaffenheit zu mehr Empathie. Die Studie untersuchte das Spendenverhalten von Passanten. Dafür erhielten die Teilnehmer der Studie ein Klemmbrett mit der Spendenaufforderung. Die Klemmbretter wurden so präpariert, dass eine Gruppe ein Klemmbrett mit einer weichen Folie auf der Rückseite erhielt, während eine andere Gruppe eine raue Rückseite in die Hand bekam. Von den Passanten, mit dem Klemmbrett mit weicher Folie, spendeten nur 3 %. Von den Teilnehmern der anderen Testgruppe spendeten über 25 %. Darüber hinaus ist nicht nur die Beschaffenheit, sondern auch die Grammatur des Papiers entscheidend.
Ein schweres und strukturiertes Papier wird als hochwertig empfunden. Darüber hinaus wird diese Empfindung auf den Inhalt des Textes oder des Mailings übertragen und bekommt dadurch mehr Gewicht.
Überzeugen Sie Ihre Kunden mit Haptik und Qualität
Vielleicht haben Sie schon einmal selbst die Erfahrung gemacht, wie eine veredelte Verpackung Sie beeinflusst hat. Wahrscheinlich haben Sie sogar gerade einen Moment vor Ihrem geistigen Auge, während Sie mit Ihrer Hand über die Verpackung eines bestimmten Produktes fahren und von dessen Qualität überzeugt waren.
Dass wir von der Beschaffenheit von Produkten, Mailings und Verpackungen beeinflusst werden, lässt sich aufgrund von Studienergebnissen nicht leugnen. Die Frage ist nur, wie Ihnen das weiterhelfen kann.
Wenn Sie eine bestimmte Botschaft haben, die Ihr Kunde von Ihnen wahrnehmen soll, oder ein bestimmtes Gefühl, welches Ihr Kunde erhalten soll, dann nutzen Sie alle Sinne. Neben Farben, Texten und der Form eines Produktes oder Ihrer Werbung, passiert sehr viel über die haptische Wahrnehmung. Damit Sie die richtige Entscheidung treffen können, stehen wir Ihnen bei DER WERBEMARKT mit Rat und Tat zur Seite.
Damit wir gemeinsam herausfinden können, an welchen Stellen Sie die Touchpoints mit Ihren Kunden und Interessenten so gestalten möchten, wie Sie es wollen, kontaktieren Sie uns. Multisensorisches Marketing ist nur ein Teil eines ganzen Konzeptes. Aber auch dieser Teil sollte nicht vernachlässigt oder dem Zufall überlassen werden.
Wenn Sie zu diesem Thema mehr erfahren wollen, dann kontaktieren Sie uns direkt, oder besuchen Sie uns unter
Ich freue mich darauf, persönlich mit Ihnen zu sprechen.
Kreative Grüße aus Bochum
Ihr Timo Rüdiger